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VIELFALT RELIGIONEN

Öffentliche Schulen können nach wie vor als Marktplatz, auf dem sich unterschiedliche Anschauungen sowie Haltungen begegnen, verbinden oder ausgetragen werden, verstanden werden. Eine Abgrenzung und Trennung ist somit weder sinnvoll noch lösungsorientiert.

Ein zeitgemäßer Glaubensunterricht erfordert also sowohl Anpassung als auch einen Blick über den Tellerrand. Klar wird, dass mehrere Indikatoren für die Wichtigkeit von interreligiösem Lernen sprechen. Aus diesem Grund hat sich seit einigen Jahren das interkonfessionelle Unterrichtsfach „Religionen“ an unserer Schule etabliert und bewährt.

ORGANISATION UND DURCHFÜHRUNG

Schüler:innen werden nicht nach ihren Konfessionen oder Religionen getrennt, sondern gemeinsam multikonfessionell unterrichtet.  Dabei geht es in erster Linie um ein Kennen-, ein Miteinander- und Voneinanderlernen. Neben den Religionen sind persönlichkeits- sowie identitätsbildende Inhalte Teil des Unterrichts. 

„Das Fach Religionen kann als bekenntnisneutraler Raum verstanden werden, welcher dem ICH, dem DU und dem WIR dient.“

Die Unterrichtsinhalte sind dabei wertfrei. Sie sollen sachliches Wissen und Verständnis fördern für Haltungen und Handlungsweisen, welche sich in unterschiedlichen Kulturkreisen sowie in verschiedenen historischen Zeitabschnitten entwickelt haben. 

Es geht um selbständiges, begründetes Reflektieren und Argumentieren und soll Schüler:innen zur gelingenden Lebensgestaltung befähigen, ihnen Orientierungshilfen bieten und bei der Auseinandersetzung von fundierten Grundfragen unterstützen. 

Auch soll die Bereitschaft gestärkt werden, Verantwortung für das eigene Leben und das Zusammenleben mit anderen in sozialen, ökologischen, ökonomischen, politischen sowie kulturellen Verhältnissen zu übernehmen. 

Im Konkreten wird unter anderem Tagebuch geschrieben, es gibt eine freie oder gebundene Erzählzeit, in welcher ein Erlebnisaustausch stattfindet. Außerdem werden Schwerpunkte wie „Werte“, „Freiheit“ und sinnstiftende Lebensfragen als Impulsthemen bearbeitet. Der Versuch liegt darin, einen Unterricht auf Augenhöhe zu schaffen.  

Vanessa Michel, Religionspädagogin